Deadpool | 20th Century Fox | FSK16

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"Wade Wilson (Ryan Reynolds) ist ein Söldner, der seine Freizeit am liebsten im Puff verbringt. Als er von seiner Krebserkrankung erfährt, unterzieht er sich einem riskanten Experiment im Labor des skrupellosen Ajax (Ed Skrein). Danach hat er Selbstheilungskräfte, sieht aber hässlich aus – so will er seiner Freundin, der Prostituierten Vanessa Carlisle (Morena Baccarin), nicht mehr vor die Augen treten. Also schlüpft Wade in einen rot-schwarzen Anzug mit Maske und versucht als Deadpool, Ajax auszuschalten. Allerdings geht Deadpool dabei anders vor als andere Menschen mit Superkräften. Die offensichtlichsten Unterschiede sind sein pechschwarzer Humor, sein bissiges Mundwerk und seine Angewohnheit, sich direkt ans Filmpublikum zu wenden. Außerdem ist Freundin Vanessa keine passive Prinzessin, die auf Rettung wartet, sondern rettet sich wenn nötig ganz gut selber – ähnlich wie Deadpools Kumpanin Negasonic Teenage Warhead (Brianna Hildebrand), eine junge Frau mit explosiven Fähigkeiten…"

Bewertung: 7.5 / 10


Wie fühlt sich der Film an?

Die Zielgruppe, die der Film anspricht, wird bestens unterhalten! Vom ersten Moment an wird gezeigt, dass er anders ist - insbesondere bezogen auf die Meta-Ebene.
Deadpool als Comiccharakter zeichnete immer schon aus, dass ihm bewußt ist, dass er in einem Comic lebt. 

Entsprechend feuert der Film in schnellem Tempo immer wieder diesbezügliche Witze ab; die auch in der deutschen Synchronisation sehr oft und sehr gut zünden!

Alle, denen der Humor in Filmen wie "Nackte Kanone" und "Hot Shots" sowie ggf. noch "Team America" zusagt, wird hier einen sehr unterhaltsamen Kinoabend erleben! Der Unterschied, klar, ist natürlich die hochwertigere Produktion (der man das für das Genre geringe Budget von 44 Mio. Dollar nicht ansieht) und die aktuelleren Themen, die hier referenziert werden.

Der Film ist ein klassischer Origin-Film, der also die Ursprünge des "Helden" zeigt - und hier auch seine einzige dramaturgische Schwäche hat: passagenweise nimmt er sich doch zu viel Zeit für für das Betonen einzelner Rückblenden. Im Gegenzug werden manche Aspekte gar nicht beleuchtet, wie zB. das Erlernen der Kampfskills.

Der Regisseur schafft einen locker-leichten, flott ablaufenden, humorvollen Film, der insbesondere Comicfans und Nerds, aber eigentlich allen, die popkulturell in den 80er und 90ern aufgewachsen sind, anspricht.

Eine klare Empfehlung, ein typischer Popcorn- Freitag/Samstag-Abend-Film, um danach gut gelaunt in die Partynacht zu gehen.


Wie schafft das der Film?

Mit Beginn des Films und ganz eigenwilligen (schonungslos ehrlichen) Credits sagt der Film: nimm mich nicht ernst!
Das tut gut, es ist erfrischend, und die Bandbreite der Gags macht weder vor den verwirrenden Comicverfilmungs-Timelines, noch Studio-Budgetbegrenzungen oder 90er-Filmreferenzen halt.
So entstehen viele zitatwürdige Momente, die bei Besprechungen mit Gleichgesinnten wieder zu viel schmunzeln führen werden!

Dieses Ganze wird visuell durch heftige Gewaltdarstellung (definitiv nichts für Kids!) untermalt, fast schon zelebriert - was aber dem Charakter entspricht. Ebenso sind die sexuell-erotischen Gesprächsthemen bzw. Witze sehr derb und schonungslos direkt.
Filmklischees sollen durch das Brechen der "4. Wand" (es wird direkt mit dem Zuschauer gesprochen) umgangen werden -- leider schafft es der Film nicht, das Element der "Damsel in Distress" auszuschalten.
Die Love Interest in dem Film hat wenig zu tun und auch wenig zur Handlung beizutragen.

Handwerklich gibt es nichts zu meckern - eine tolle Songauswahl, klare, kräftige Bilder und ein Hauptdarsteller, bei dem man jeden Moment merkt, dass er seit 2005 um diesen Film kämpft und ein echter Fan ist.

Fazit:
Es ist keine Offenbarung, kein neues Meisterwerk oder lebensverändernder Film. Es ist Spaß für Erwachsene, das weiß der Film - das lebt der Film!

Was sagt ihr zu dem Film?

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Developer

Filmbegeistert seit 1984. Von Trailern, über Trivia, zu Making ofs und dem eigentlichen Film - ich lebe für gute Filme und geniesse sie! Und auch Guilty Pleasures dürfen (und müssen) sein..

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